TFFA AgrarBriefing 04-2022

Landwirtschaft im EU Green Deal:
Schaden für Klima und weltweites Naturkapital

TFFA e. V.

Thaer Forum für Agrikultur e. V.

Thaer Forum for Agriculture e. V.

Harald von Witzke

Die EU hat mit dem Green Deal einen ambitionierten Plan zum Schutz des Klimas aufgestellt. Allerdings würden dessen für die Landwirtschaft vorgesehenen Maßnahmen genau das Gegenteil von dem bewirken, was die EU vorgibt, damit zu erreichen zu wollen. Sowohl das Klima als auch das weltweite Naturkapital würden erheblichen Schaden nehmen. Allein die Klimakosten für die Gesellschaft insgesamt lägen in Deutschland bei mehr als € 18000 für jeden Hektar, der in die Ökoproduktion überführt wird. Der zentrale Grund hierfür ist der ausschließliche Fokus auf die Binnenwirkungen des Green Deal, der die internationalen Interaktionen nationaler Politikentscheidungen ignoriert – incl. eines Effekts, der als indirekte Landnutzugsänderung bekannt ist.

Alle reden vom Klimawandel. Die EU tut dies auch, und zwar mit dem Vorschlag eines Green Deal. Zentrales Ziel dieses Plans ist es, Europa bis 2050 per Saldo klimaneutral zu gestalten. Dies ist ein ambitioniertes und honoriges Ziel. Keine Frage: Wir Europäer müssen unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Indes ist die bisherige Konzeption des Plans, soweit er die Landwirtschaft betrifft, ungeeignet dieses Ziel zu erreichen. Tatsächlich würde der Green Deal das Gegenteil von dem bewirken, was die EU vorgibt, damit erreichen zu wollen.

Handelbare Emissionsrechte sind das zentrale Instrument, mit dem Klimaneutralität erreicht werden soll. Landnutzung und Landnutzungsänderungen sollen davon allerdings ausgenommen werden. Stattdessen soll es dort Vorgaben für die Reduzierung der heimischen Emissionen geben. Darüber hinaus soll die Ökolandwirtschaft ausgedehnt und sowohl der Einsatz von Dünge- als auch der von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden.

Es sollte keine Zweifel mehr geben. Der Klimawandel ist real. Er findet statt. Er ist zum allergrößten Teil die Folge menschlicher Aktivitäten. Er wird teuer. Und er wird noch teurer, wenn die politischen Weichen falsch gestellt werden. Mit dem Green Deal würde die EU genau dieses tun.

Dies liegt vor allem daran, dass sich die globalen Rahmenbedingungen, innerhalb derer Landwirtschaft und Agrarpolitik in Deutschland, der EU und anderswo ihre Entscheidungen treffen müssen, seit der Jahrtausendwende deutlich geändert haben. Der mehr als 100 Jahre währende Trend sinkender Agrarpreise ist zu Ende gegangen. Seit 2000 steigen die Preise tendenziell, was zu anhaltender Sorge um die Sicherung der Welternährung geführt hat. Bis zu den Preissteigerungen durch den Ukraine Krieg und die gestiegenen Preise für Energieträger,  galten mehr als 800 Mio. Menschen auf der Welt als unterernährt. Durch den Ukraine Krieg und die hohen Preise für Energieträger noch weiter gestiegenen Agrarpreise dürfte diese Zahl bei mehr als einer Milliarde liegen. Nach Angaben der UNICEF sterben jeden Tag mehr als 8000 Kinder direkt oder indirekt an den Folgen von Unterernährung. Das entspricht dem Totalverlust von täglich 22 vollbesetzten B747-8 Flugzeugen der Lufthansa.

Vorbei sind die Zeiten der Butter- und Weizenberge. Die EU ist auf der Rohstoffebene zu einer der weltgrößten Nettoimporteurinnen im Agrarbereich geworden und nutzt per Saldo zwischen 17 und 34 Mio. ha jährlich außerhalb ihrer Grenzen für ihre eigenen Bedürfnisse im Agrarbereich. Deutschland trägt hierzu 6 bis 7 Mio. ha bei.

Gleichzeitig verursacht der Klimawandel einen Rückgang des Wachstums der Agrarproduktion – insbesondere in den armen Ländern der Welt, was dort das ohnehin rasche Wachstum der Importlücke für Nahrungsgüter noch beschleunigt. Für die Welt hat eine neue Ära der Knappheit begonnen. Nicht nur sind die Zeiten des Überflusses auf den Agrarmärkten zu Ende gegangen, sondern auch das weltweite Naturkapital insgesamt wird zunehmend knapper – einschließlich landwirtschaftlich nutzbarer Flächen, Süßwasser, natürlicher oder naturnaher Lebensräume sowie der dort vorkommenden Biodiversität.

Die Landwirtschaft ist nach wie vor der weltgrößte Wirtschaftsbereich. Nahezu 30 % aller Arbeitskräfte sind allein in der Produktion landwirtschaftlicher Rohstoffe beschäftigt. Daher ist es auch wenig überraschend, dass die Landwirtschaft wesentlich zum Klimawandel beiträgt. Dabei sind zwei Quellen von Bedeutung. Die eine ist die Emission von Klimagasen auf den bereits heute genutzten Flächen von wohl gut 1,5 Mrd. ha. Das IPCC (eine angesehene internationale Gruppe von Klimaforschern) beziffert diese Emissionen in CO2 Äquivalenten (CO2e) auf 6,2 Mrd. t pro Jahr. Dies entspricht etwa 4 t je ha. Die andere ist die jährliche Ausdehnung der weltweiten Flächennutzung von geschätzten knapp 4,5 Mio. ha, die noch einmal 4,9 Mrd. t CO2e freisetzt. Das sind 80 % der Emissionen auf den bereits bewirtschafteten Flächen. Jeder ha Flächenausdehnung emittiert also ein Vielfaches an Klimagasen wie die Landbewirtschaftung auf den bereits genutzten Flächen.

Die Atmosphäre, in der unser Klima entsteht, ist eine globale Allmende – eine von allen Menschen der Welt gemeinsam genutzte Ressource.  Solange die Emissionen von Klimagasen so gering sind, dass sie sich nicht nennenswert in einer Klimaänderung niederschlagen, gibt es keine Probleme. Sobald dies aber der Fall ist, zeigt sich das als Tragödie der Allmende bezeichnete Phänomen der Überbeanspruchung gemeinsam genutzter Ressourcen.

Der Beziehungen zwischen Landwirtschaft und Klimawandel können daher nur in einem internationalen Kontext korrekt verstanden und bewertet werden. Dabei muss immer bedacht werden, wie sich das eigene Handeln auf die Nutzer der Allmende in anderen Ländern auswirkt und wie deren Reaktionen auf die Allmende insgesamt rückwirken. Genau dieser Aspekt wird im Green Deal ausgeblendet, was zu irreführenden Schlussfolgerungen verleitet hat und die Gefahr heraufbeschwört, dass zentrale umwelt- und klimapolitische Ziele des Green Deal nicht nur verfehlt werden, sondern weltweit der Klimawandel beschleunigt und weiteres globales Naturkapital zerstört wird.

Im Zentrum der Überlegungen, die zu diesem Ergebnis führen, steht ein Konzept, dass mit indirekter Landnutzungsänderung bezeichnet wird. Oft wird dafür das englische Akronym ILUC (indirect land use change) verwandt. Das ILUC Phänomen spielte in der öffentlichen Debatte um die Folgen der Ausdehnung der Bioenergieproduktion eine zentrale Rolle. Dabei wurde zu Recht argumentiert, dass die direkte Landnutzungsänderung in Deutschland bzw. der Europäischen Union durch den wachsenden Anbau von Bioenergiepflanzen die weltweite Produktion von Feldfrüchten für die menschliche Ernährung vermindert, was deren Preise steigen lässt. Als Folge steigt nicht nur der Hunger in der Welt, sondern es werden auch indirekt Landnutzungsänderungen in anderen Teilen der Welt induziert, und zwar in Form der zusätzlichen Ausdehnung der landwirtschaftlich genutzten Flächen – allzu oft durch Brandrodung oder durch die Umwandlung von Gras- in Ackerland. Dies wiederum verursacht weltweit Verluste natürlicher oder naturnaher Lebensräume und der dort heimischen Biodiversität. Außerdem werden dabei, wie eingangs angesprochen, erhebliche Mengen an Klimagasen freigesetzt.

Genau die gleichen Effekte stellten sich ein, wenn in Deutschland oder der EU der Ökolandbau ausgedehnt würde, wie es erklärtes Ziel der Bundesregierung und auch des Green Deal der EU ist. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Ausdehnung des Ökolandbaus ziemlich dramatische negative Auswirkungen auf Klima und Umwelt hätte. Der Grund hierfür ist die deutlich geringere Flächenproduktivität des Ökolandbaus. Selbst bei sehr konservativer Schätzung würde die Ausdehnung der Ökolandbaus auf 100% der Fläche allein in Deutschland zu einer zusätzlichen Ausdehnung der weltweiten Ackerflächen von nahezu 6,5 Mio. ha führen. Das entspricht etwas mehr als der Hälfte der Ackerfläche Deutschlands. Gleichzeitig würden weltweit natürliche oder naturnahe Lebensräume ebenfalls in Höhe von 6,5 Mio. ha vernichtet. Dabei würden (wiederum sehr konservativ geschätzt) Klimagase in Höhe von 1,1 Mrd. t CO2e freigesetzt – mit Kosten für die Gesellschaft in Höhe von € 220 Mrd. Die Klimakosten der zum Ökolandbau umgewidmeten Flächen lägen damit bei mehr als € 18000 je ha. Der Verlust der damit einhergehenden Biodiversität entspräche derjenigen, die auf 2,2 Mio. ha Regenwald zu finden ist. Dies sind Einmaleffekte der zusätzlichen Flächenausdehnung.

Hinzu kommen auf den zusätzlich ausgedehnten Flächen nun jährliche Emissionen von 4 t CO2e je ha. Das sind insgesamt 26 Mio. t CO2e. Dem stehen auf den 12 Mio. ha Ackerfläche in Deutschland verringerte Emissionen von 2 t je ha gegenüber – also jährliche Einsparungen in Höhe von 24 Mio. t CO2e gegenüber. Das ist weniger als auf den zusätzlichen ausgedehnten Flächen freigesetzt werden. Damit läge eine CO2e Steuer, die dem Klimaschaden der Umwandlung von Flächen in die Ökoproduktion ausgleicht bei mehr als € 18000 je ha.

Wie fehlgeleitet der Plan für den Agrarbereich in dieser Hinsicht ist, zeigt auch die Aussage im Green Deal Dokument, dass die Europäische Union mit der Ausdehnung der Ökolandwirtschaft als Vorbild für andere Länder vorangehen will. Das macht nun aber ganz und gar keinen Sinn. Wenn andere Länder tatsächlich diesem Modell folgen und sich für eine weniger produktive Landwirtschaft entscheiden würden, dann müssten die landwirtschaftlichen Flächen weltweit noch stärker ausgedehnt werden – mit noch höheren Kosten für Klima und Naturkapital. Der Schaden für Alle in unserer globalen Klimaallmende, incl. Deutschlands und der EU, wäre dann sogar noch größer.

Der im Green Deal vorgeschlagene Ausbau der Ökolandwirtschaft ist, was dessen Klima- und Umweltwirkungen angeht so, als würde man vor den Nachbarn protzen, wie umweltgerecht man sich verhält, weil man regelmäßig weniger in der Mülltonne hat als die Nachbarn, aber heimlich werden große Teile des eigenen Mülls in den Tonnen am Wegesrand entsorgt.

Die landwirtschaftliche Ökolobby führt als Vorteil indes auch ins Feld, dass die Biodiversität auf den so bewirtschafteten Flächen höher ist als bei moderner Wirtschaftsweise. Dies stimmt zwar, kann aber nicht als Vorzug des Ökolandbaus angesehen werden.  Die zentralen weltweiten Effekte des Übergangs zu 100 % Ökolandbau werden durch dessen geringere Flächenproduktivität verursacht. Genau dieselben weltweiten Effekte würden sich einstellen, wenn man in Deutschland 50 % der Ackerfläche stilllegen und der natürlich vorkommenden Flora und Fauna überlassen sowie auf der anderen Hälfte modernen Landbau betreiben würde. Wie die untenstehende Tabelle zeigt, kann man in der Option 100 % Ökolandbau bei identischen negativen weltweiten Effekten weniger Biodiversität erhalten als bei der Kombination von 50 % Silllegung und 50 % modernem Landbau.

Biodiversität in der deutschen Landwirtschaft unter Alternativen Szenarien im Vergleich zu 100 % moderner Landwirtschaft

Bewirtschaftungsform100 % Ökolandbau50 % moderne Landwirtschaft   und                   50 % Stilllegung
Globaler Verlust natürlicher Lebensräume (Mio. ha)-6,5-6,5
Zusätzliche CO2e Emissionen (Mrd. t)+1,1+1,1
Veränderung der Biodiversität (Mio. Indexpunkte)+228+517

Quelle: Eigene Berechnungen.

Die mit dem Green Deal angestrebte Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutz- und Düngemitteln könnte indes zumindest vom Prinzip her konsistent mit den Zielen des Green Deal sein, und zwar ohne den ILUC Effekt einer zusätzlichen globalen Flächenausdehnung. Denn mit den neuen molekularen Methoden der Pflanzenzüchtung, wie z. B. CRISPR/Cas9, könnten Nutzpflanzen erzeugt werden, die mit weniger Düngereinsatz höhere Flächenerträge möglich machen – etwa durch eine effizientere Nutzung der Pflanzennährstoffe, durch Nutzung des atmosphärischen Stickstoffs oder durch eine bessere Ausnutzung des Sonnenlichts. Auch könnten Nutzpflanzen erzeugt werden, die nicht nur widerstandsfähiger gegenüber abiotischem Stress (z. B. Hitze, Frost, Trockenheit, Staunässe) sind, sondern die auch widerstandsfähiger gegenüber biotischem Stress durch Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschädlinge sind. Allerdings lässt der regulatorische Rahmen der EU gezielte gentechnische Veränderung am Erbgut unserer Nutzpflanzen nur für den Anbau in Gewächshäusern mit zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen zu, so dass solche Nutzpflanzen praktisch in signifikanten nicht im Freiland angebaut werden können.

Bei der angestrebten Ausdehnung des Ökolandbaus sind die daraus resultierenden inhärenten negativen Wirkungen auf das Klima und das weltweite Naturkapital allerdings nicht vermeidbar. Die Ablehnung moderner molekularer Züchtungsmetoden stellt bekanntlich ein zentrales konstitutives Merkmal des Ökolandbaus dar.

Natürlich gibt es auch noch Potentiale zur Verringerung der CO2e Emissionen auf den in Deutschland bzw. der EU bewirtschafteten Flächen. Hierzu zählen neben der molekularen Pflanzenzüchtung u. a. die Präzisionslandwirtschaft, der pfluglose Ackerbau sowie die luftdichte Lagerung des Wirtschaftsdüngers (Mist, Jauche, Gülle) und dessen umgehende Einarbeitung nach dem Ausbringen.

Zwei Lektionen können aus der Analyse des landwirtschaftlichen Teils des Green Deal gelernt werden. Zum einen ist dies, dass Instrumente der Politik, die bei rein lokaler oder nationaler Betrachtung intuitiv angemessen erscheinen mögen, über internationale ökonomische und/oder politische Interaktionen nationaler Politikentscheidungen das Gegenteil von dem bewirken können, was vorgeblich damit erreicht werden soll.

Zum anderen sind die Zeiten des Überflusses mit Beginn des neuen Jahrtausends zu Ende gegangen. Die Maßnahmen, die im Green Deal für die Landwirtschaft vorgesehen sind, mögen zu Zeiten des Überflusses als geeignet angesehen worden sein, als in der EU, den USA und anderswo die Extensivierung der Produktion oder die vollständige Stilllegung von landwirtschaftlich genutzten Flächen subventioniert wurden. Zur modernen Landwirtschaft mit ihren Innovationen und Produktivitätsgewinnen gibt es indes unter den neuen globalen Rahmenbedingungen der wachsenden Knappheiten des 21. Jahrhunderts keine Alternative. Nur mit einer solchen Landwirtschaft können in 2050 genügend Nahrung für 10 Mrd. Menschen zu Preisen bereitgestellt werden, die sich auch die Armen der Welt leisten können und gleichzeitig dem Klimawandel sowie der weiteren weltweiten Zerstörung des Naturkapitals der Welt Einhalt geboten werden.

Volkswagen musste hohe Strafzahlungen leisten, weil geschönte Angaben über die tatsächlichen Abgaswerte ihrer mit Dieselmotoren angetriebenen Autos gemacht wurden. Verantwortliche Entscheider bei Volkswagen sind deshalb verurteilt worden. Es drängt sich die Frage auf, was eigentlich der Unterschied zwischen dem Verhalten von Volkswagen im Umweltskandal und denjenigen Entscheidern in Politik und Verbänden ist, die weiterhin behaupten, dass der Ökolandbau nachhaltig ist, indem sie  die globalen Rückwirkungen über den ILUC Effekt dieser Wirtschaftsweise verschweigen, schönreden oder gar gänzlich leugnen.

Die EU hat anscheinend das Problem der durch den Green Deal induzierten indirekten Landnutzungsänderungen erkannt und im November 2021 einen Entwurf einer „Verordnung über entwaldungsfreie Produkte“ vorgelegt. Demnach soll die weltweite Ausdehnung der landwirtschaftlich genutzten Flächen dadurch begrenzt werden, dass die EU den Import von Holz und Holzprodukten aus Entwaldung einschränkt. Entwaldung ist vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern zu beobachten, mit meist wenig ausgeprägten administrativen Kapazitäten, so dass es schwierig sein dürfte, überhaupt zu erkennen, ob am Markt angebotenes Holz aus Entwaldung stammt oder nicht. USAID schätzt, dass etwa die Hälfte der weltweiten Entwaldung zum Zweck der Holzgewinnung illegal ist. Selbst wenn die Durchsetzung der geplanten EU Verordnung mit vertretbarem administrativen Aufwand gelänge, bliebe davon die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen durch Brandrodung oder die Umwandlung von natürlichem Grasland in Ackerland gänzlich unberührt. Was also bleibt, ist der durch den Green Deal hervorgerufene Agrarpreisanstieg und die dadurch generierten Anreize zur zusätzlichen Ausdehnung der weltweiten Agrarflächen. Die geplante EU Verordnung über entwaldungsfreie Produkte erscheint daher als nicht mehr als ein politisches Placebo, das die fundamentalen Fehllenkungen des Green Deal nicht zu beheben in der Lage ist.

Über den Autor

Der Autor ist Mitglied des Vorstands des Thaer Forum für Agrikultur e. V. und Professor a. D. des Albrecht Daniel Thaer Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er sich mit Fragestellungen zum Thema Nachhaltige Sicherung der Welternährung befasst. Von 1983-1994 forschte und lehrte er an der Universität von Minnesota in den USA. Danach leitete er bis 2015 das Fachgebiet Internationaler Agrarhandel und Entwicklung am Thaer Institut der Humboldt-Universität zu Berlin.