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Das Thaer Forum für Agrikultur e. V. (TFFA e. V.) ist eine Denkfabrik, die sich mit den vielfältigen Fragen der nachhaltigen Sicherung der Welternährung befasst, incl. der Rolle Deutschlands und der Europäischen Union.
Im Jahr 1900 lebten 1,5 Mrd. Menschen auf der Welt. Bis zum Jahr 2000 war ihre Zahl auf 6 Mrd. angewachsen. Allein aus diesem Grund hatte sich der Bedarf der Welt im 20. Jahrhundert vervierfacht. Hinzu kam eine rasante Zunahme des Verbrauchs an Nahrungsgütern je Person – vor allem in den heutigen reichen Ländern. Dennoch ist es der Landwirtschaft der Welt gelungen in diesem Zeitraum immer mehr Nahrung für den rasch wachsenden Bedarf der Welt zu tendenziell sinkenden Preisen und in immer besserer Qualität bereitzustellen. Diese Entwicklung ist auch als Landwirtschaftliche Tretmühle bekannt. Die Landwirte sind immer produktiver geworden und haben immer mehr produziert. Bildlich gesprochen sind sie immer schneller gelaufen, aber ökonomisch sind sie in jener Zeit nicht so recht vom Fleck gekommen, denn immer wieder wurde der Einkommenszuwachs durch sinkende Preise erodiert.
Die zentralen Triebkräfte dieser Entwicklung waren Innovationen, die die Produktivität der Landwirtschaft erhöht haben. Trotz dieser enormen Leistungen der Weltlandwirtschaft waren auch noch um die Jahrtausendwende nahezu eine Milliarde Menschen mangelernährt oder litten an Hunger. Und dies gilt bis heute fort.
Für das Jahr 2050 wird eine Weltbevölkerung von nahezu 10 Mrd. Menschen erwartet. Dies bedeutet, dass die Welt sich derzeit mitten in einer Phase befindet, in der die Bevölkerung zahlenmäßig schneller wächst als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit.
Die Jahrtausendwende markiert auch eine Megatrendwende für die Land- und Ernährungswirtschaft in der Welt. Seit 2000 sind die Agrarpreise tendenziell gestiegen, was zu einer wachsenden Sorge um die Sicherung der Welternährung geführt hat – insbesondere in den ärmeren Regionen der Welt. Nicht nur hat sich Nahrung tendenziell verteuert, sondern auch das weltweite Naturkapital ist zunehmend knapper geworden – einschließlich Wasser, landwirtschaftlich nutzbarer Flächen, natürlicher und naturnaher Lebensräume sowie deren Biodiversität. Hinzu kommt der Klimawandel, der das Wachstum der Nahrungsproduktion verlangsamt.
Die weltweit veränderten Rahmenbedingungen verlangen von der Agrar- und Ernährungspolitik andere Antworten als bisher. Schienen noch um die Jahrtausendwende mit dem seinerzeit empfundenen Überfluss, die Verringerung der Flächenerträge durch Extensivierung der Produktion, die vollständige Stilllegung produktiver landwirtschaftlich genutzter Flächen oder die Förderung einer weniger produktiven Wirtschaftsweise sinnvoll, müssen nunmehr neue Konzepte her, in deren Zentrum Innovationen stehen, die das Beste aus den knappen Ressourcen der Landwirtschaft machen und dadurch eine Sicherung der Welternährung ermöglichen, und zwar bei gleichzeitiger Schonung von Klima und weltweitem Naturkapital.
Wir werden die Entwicklung des Spannungsfelds von Sicherung der Welternährung zu Preisen, die auch für die Armen der Welt bezahlbar sind und dabei dem Klimaschutz Rechnung tragen sowie das Naturkapital der Welt schonen, mit unserer Aktivitäten begleiten. Das gleiche gilt für die Politik, die dieses Spannungsfeld betreffen.
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